Finanzmodellierung und Unternehmensbewertung: Methoden, Beispiele und Best Practices

Finanzmodellierung und Unternehmensbewertung

Finanzmodellierung und Unternehmensbewertung gehören zu den wichtigsten Kompetenzen in den Bereichen Finanzen, Investmentbanking, Private Equity und Unternehmensentwicklung. Diese Disziplinen bilden das Rückgrat der Entscheidungsfindung und ermöglichen es Fachleuten, die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens zu beurteilen, die zukünftige Entwicklung vorherzusagen und seinen inneren Wert zu bestimmen. 

Ob Sie eine potenzielle Akquisition prüfen, Kapital beschaffen oder strategische Initiativen planen – die Beherrschung dieser Tools ist unerlässlich. Dieser Artikel untersucht wichtige Methoden, praktische Beispiele und Best Practices für die Finanzmodellierung und Unternehmensbewertung und stellt Ihnen Ressourcen zur Optimierung Ihrer Arbeitsabläufe vor.

Was ist Finanzmodellierung?

Finanzmodelle erstellen eine mathematische Darstellung (ein Modell) der finanziellen Leistung eines Unternehmens. Diese Modelle werden typischerweise in Excel oder spezieller Software erstellt, um zukünftige Einnahmen, Ausgaben, Cashflows und Bewertungskennzahlen zu prognostizieren. 

Ziel ist es, verschiedene Szenarien zu simulieren und zu verstehen, wie sich Änderungen bei wichtigen Treibern – wie Umsatzwachstum, Kostenstruktur oder Investitionsausgaben – auf die Finanzen des Unternehmens auswirken.

Schlüsselkomponenten eines Finanzmodells

  1. Historische Finanzdaten: Die Grundlage jedes Finanzmodells sind historische Finanzberichte (Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz, und Kapitalflussrechnung). Diese Daten bilden die Grundlage für Annahmen und Prognosen.
  2. Annahmen und Treiber: Dies sind die Inputfaktoren, die das Modell steuern, wie Umsatzwachstumsraten, operative Margen und Investitionsbedarf. Die Annahmen sollten realistisch sein und auf gründlicher Recherche basieren.
  3. Projektionen: Anhand der Annahmen prognostiziert das Modell zukünftige Finanzberichte. Dazu gehören Gewinn- und Verlustrechnungen, Bilanzen und Kapitalflussrechnungen, typischerweise für 3–5 Jahre.
  4. Bewertung: Viele Finanzmodelle enthalten eine Bewertungskomponente, wie beispielsweise Discounted-Cashflow-Analyse (DCF) oder vergleichbare Unternehmensanalysen, um den Wert des Unternehmens einzuschätzen.
  5. Sensitivitätsanalyse: Dabei wird getestet, wie sich Änderungen der wichtigsten Annahmen auf die Ergebnisse des Modells auswirken, um Erkenntnisse über Risiken und Chancen zu gewinnen.

Was ist Unternehmensbewertung?

Die Unternehmensbewertung ist der Prozess der Ermittlung des wirtschaftlichen Werts eines Unternehmens. Sie wird in verschiedenen Kontexten eingesetzt, darunter Fusionen und Übernahmen, Kapitalbeschaffung, Finanzberichterstattung und Rechtsstreitigkeiten. Bewertung ist Kunst und Wissenschaft zugleich und erfordert ein tiefes Verständnis von Finanzkennzahlen, Branchendynamik und Marktbedingungen.

Discounted Cash Flow (DCF)-Analyse

Dies ist eine der am häufigsten verwendeten Bewertungsmethoden. Dabei werden die freien Cashflows des Unternehmens prognostiziert und mithilfe eines Diskontierungssatzes (typischerweise die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten, WACC) auf ihren Barwert abgezinst. Die DCF-Methode reagiert stark sensibel auf Wachstums- und Diskontierungssatzannahmen.

DCF-Formel

Die Genauigkeit von DCF-Analyse hängt von der Zuverlässigkeit der Cashflow-Prognosen und dem gewählten Diskontierungssatz ab. Es eignet sich für die Bewertung von Unternehmen mit stabilen, vorhersehbaren Cashflows, wie z. B. etablierten Unternehmen oder Infrastrukturprojekten.

Vergleichbare Unternehmensanalyse (Comps)

Die Comparable Company Analysis (CCA) ist eine relative Bewertungsmethode, die die Finanzkennzahlen eines Unternehmens mit denen ähnlicher börsennotierter Unternehmen vergleicht. Durch die Analyse vergleichbarer Unternehmen ermitteln Analysten Bewertungsmultiplikatoren wie:

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Misst den Aktienkurs eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem Gewinn.
  • Unternehmenswert/EBITDA (EV/EBITDA): Bewertet den Unternehmenswert eines Unternehmens anhand seines Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisierung.
  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (P/B): Bewertet den Marktpreis im Verhältnis zum Buchwert.

Diese Methode bietet eine marktorientierte Bewertung und gewährleistet eine Übereinstimmung mit Branchentrends und der Anlegerstimmung.

Analyse von Präzedenzfällen

Die Analyse früherer Transaktionen bewertet die Bewertung eines Unternehmens anhand der historischen Übernahmepreise ähnlicher Unternehmen. Durch die Analyse vergangener M&A-Transaktionen liefert diese Methode Einblicke in die Marktbewertung von Unternehmen innerhalb einer bestimmten Branche.

  • Berücksichtigte Schlüsselkennzahlen: Transaktionsmultiplikatoren wie EV/EBITDA, EV/Umsatz und KGV.
  • Am besten geeignet für: Bestimmung eines fairen Anschaffungspreises auf Grundlage realer Transaktionen.

Dieser Ansatz ist besonders wertvoll, wenn Bewertung von M&A Chancen, da es widerspiegelt tatsächliche Marktnachfrage und Zahlungsbereitschaft der Käufer für vergleichbare Unternehmen.

Vermögensbasierte Bewertung

Bei der vermögensbasierten Bewertung wird der Wert eines Unternehmens anhand des Marktwerts seines Nettovermögens geschätzt. Diese Methode ist insbesondere für vermögensintensive Branchen wie Immobilien, Fertigung und Infrastruktur relevant.

Die Formel für den Nettoinventarwert (NAV) lautet:

Formel für den Nettoinventarwert

Eine vermögensbasierte Bewertung ist zwar unkompliziert, kann aber das Wachstumspotenzial eines Unternehmens unterschätzen, da zukünftige Erträge oder immaterielle Vermögenswerte dabei nicht berücksichtigt werden.

Marktkapitalisierung

Marktkapitalisierung oder Marktkapitalisierungstellt den Gesamtwert der ausgegebenen Aktien eines börsennotierten Unternehmens dar. Er wird wie folgt berechnet:

Marktkapitalisierungsformel

Mit dieser Methode lässt sich der Wert eines Unternehmens anhand der aktuellen Marktbedingungen schnell schätzen. Schulden, Vermögenswerte oder Cashflows werden nicht berücksichtigt, wodurch es besser geeignet ist für börsennotierte Unternehmen mit aktiven Aktienmärkte und nicht private Firmen.

Praktische Beispiele für Finanzmodellierung und Unternehmensbewertung

Finanzmodellierung und Unternehmensbewertung

Beispiel 1: Discounted Cash Flow (DCF)-Modell

Stellen Sie sich vor, Sie bewerten ein Tech-Startup mit den folgenden Annahmen:

  • Umsatzwachstum von 20% jährlich für die nächsten fünf Jahre.
  • Die Betriebsmarge verbesserte sich im Prognosezeitraum von 101 TP5T auf 151 TP5T.
  • Investitionsausgaben von 5% des Umsatzes jährlich.
  • Ein WACC von 12%.

Anhand dieser Inputs prognostizieren Sie die freien Cashflows des Unternehmens und diskontieren diese auf ihren Barwert. Die Summe dieser diskontierten Cashflows plus dem Endwert (berechnet nach der Methode der ewigen Rente) ergibt den Unternehmenswert.

Beispiel 2: Vergleichbare Unternehmensanalyse

Angenommen, Sie analysieren ein mittelgroßes Einzelhandelsunternehmen. Sie identifizieren fünf vergleichbare Unternehmen mit den folgenden durchschnittlichen Multiplikatoren:

  • EV/EBITDA: 8,0x
  • KGV: 15,0x
  • P/S: 1,5x

Wenn Ihr Zielunternehmen ein EBITDA von 50 Millionen, einen Gewinn von 30 Millionen und einen Umsatz von $200 Millionen hat, können Sie seinen Unternehmenswert und seinen Eigenkapitalwert mithilfe dieser Multiplikatoren schätzen.

Best Practices für Finanzmodellierung und -bewertung

  1. Beginnen Sie mit einem klaren ZielBevor Sie ein Modell erstellen, definieren Sie dessen Zweck. Bewerten Sie ein Unternehmen für eine Akquisition, bewerten Sie die Auswirkungen eines neuen Projekts oder bereiten Sie einen Börsengang vor? Das Ziel bestimmt die erforderliche Struktur und den Detaillierungsgrad.
  2. Gehen Sie von realistischen Annahmen aus: Basieren Sie Ihre Annahmen auf historischen Daten, Branchenbenchmarks und gründlicher Recherche. Vermeiden Sie übermäßig optimistische oder pessimistische Prognosen.
  3. Halte es einfach: Der Aufbau komplexer Modelle ist zwar verlockend, doch Einfachheit führt oft zu besserer Benutzerfreundlichkeit und weniger Fehlern. Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Faktoren, die sich wirklich auf das Geschäft auswirken.
  4. Validieren Sie Ihr Modell: Vergleichen Sie die Ergebnisse Ihres Modells mit historischen Daten und Branchen-Benchmarks. Führen Sie eine Sensitivitätsanalyse durch, um zu verstehen, wie sich Änderungen der Annahmen auf die Ergebnisse auswirken.
  5. Dokumentieren Sie Ihre Arbeit: Dokumentieren Sie Ihre Annahmen, Formeln und Quellen klar und deutlich. Dies erleichtert anderen die Überprüfung und das Verständnis Ihres Modells.
  6. Bleiben Sie auf dem Laufenden: Finanzmodellierung und -bewertung sind dynamische Bereiche. Bleiben Sie über Branchentrends, regulatorische Änderungen und neue Methoden informiert.
  7. Nutzen Sie Automatisierungstools: Reduzieren Sie Fehler und verbessern Sie die Effizienz durch Vorlagen für Finanzmodellierung verfügbar auf BLÄTTER.MARKT. Diese vorgefertigten Vorlagen rationalisieren den Modellierungsprozess und verbessern die Genauigkeit.

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