Handelsvergleichswerte bieten einen marktorientierten Maßstab für die Bewertung privater oder börsennotierter Unternehmen. Die Methode basiert auf der relativen Bewertung: Durch den Vergleich der Finanzkennzahlen eines Unternehmens mit ähnlichen Unternehmen wird dessen impliziter Wert ermittelt. Aufgrund seiner Einfachheit, Schnelligkeit und Übereinstimmung mit den Erwartungen der Anleger wird diese Methode bei Fusionen und Übernahmen, im Aktienresearch und bei der Preisfindung von Börsengängen bevorzugt eingesetzt.
Modelldesign: Kerneingaben und Ausgabestruktur
Ein effektives Handelsvergleichsmodell beginnt mit einer Vergleichsgruppe und endet mit impliziten Unternehmens- und Eigenkapitalwerten. Wichtige Schritte sind:
Komponente | Details |
---|---|
Peergroup-Auswahl | Ähnlicher Sektor, ähnliche Geografie, ähnliches Margenprofil und ähnliche Wachstumskurve |
Marktdateneingabe | Unternehmenswert (EV), Eigenkapitalwert, Preis, ausstehende Aktien |
Finanzkennzahlen | Umsatz, EBITDA, EBIT, Nettogewinn (LTM und Forward) |
Berechnung des Vielfachen | EV/Umsatz, EV/EBITDA, EV/EBIT, KGV, PEG |
Bewertungsausgabe | Wenden Sie den Median- oder Interquartilbereich auf die Kennzahlen des betreffenden Unternehmens an |
Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, muss das Modell die Daten hinsichtlich Kalenderausrichtung, einmaliger Posten und Unterschieden in den Rechnungslegungsgrundsätzen normalisieren.
Gängige Bewertungsmultiplikatoren und Relevanz
Mehrere | Anwendungsfall | Branchenpräferenz |
---|---|---|
EV/Umsatz | Unternehmen in der Anfangsphase oder mit geringem Gewinn | SaaS, Biotechnologie, wachstumsstarke Technologie |
EV/EBITDA | Kernbetriebsrentabilität | Industrie, Fertigung, Dienstleistungen |
EV/EBIT | Rentabilität nach D&A | Kapitalintensive Sektoren |
KGV | Eigenkapitalwert pro Dollar Gewinn | Verbraucher, Finanzen, etablierte Unternehmen |
PFLOCK | Wachstumsbereinigtes KGV | Wachstumsstarke Sektoren |
Die Mehrfachauswahl sollte den Branchenstandards entsprechen und eine Neutralität der Kapitalstruktur (auf Basis des Eigenkapitalwerts) oder einen Aktienfokus (auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses) widerspiegeln.
Excel-Implementierung: Von den Daten zur Bewertung
Ein sauberes Excel-Vergleichsmodell erfordert separate Registerkarten für: Rohdaten der Vergleichsgruppe, Mehrfachberechnung, Unternehmenseingaben und Bewertungsergebnisse. Bedingte Formatierung kennzeichnet Ausreißer. Ein Bereichsselektor (25.–75. Perzentil, Median) ermöglicht eine flexible Anwendung basierend auf der Risikobereitschaft.
Die Ausgabetabelle muss die angewandten Multiplikatoren in den impliziten Unternehmenswert umrechnen, die Nettoverschuldung abziehen und den Eigenkapitalwert ermitteln. Sensitivitätstabellen für zukünftige EBITDA- oder Gewinnprognosen verbessern die Robustheit.
Strategische Anwendungsfälle
Handelsvergleiche sind unerlässlich für Fairness Opinions bei Fusionen und Übernahmen, die Preisgestaltung bei Börsengängen, Investorenpräsentationen und die interne Kapitalbudgetierung. Für private Unternehmen dienen sie als Realitätscheck anhand der Marktbewertungsnormen. Für Großunternehmen unterstützen sie die strategische Planung durch den Vergleich von Bewertungslücken mit Wettbewerbern.
Na und?
Das Handelsvergleichsmodell wandelt Marktdaten in umsetzbare Bewertungsinformationen um. Seine Relevanz liegt in der externen Validierung: Was zahlt der Markt für ähnliche Unternehmen, und wo steht Ihr Unternehmen? Bei disziplinierter Anwendung bietet es schnelle, intuitive und transparente Bewertungsempfehlungen, die auf dem tatsächlichen Anlegerverhalten basieren.
Die Bewertung vergleichbarer Handelsobjekte kann zeitaufwendig sein. Bewertungsmodell für Handelsvergleichswerte Vorlage auf BLÄTTER.MARKT vereinfacht die Analyse von Finanzberichten durch die automatische Berechnung wichtiger Finanzkennzahlen und die Erstellung aufschlussreicher Diagramme.